joyce

Ich bin 1991 in Krefeld geboren und lebe im schönen Kempen am Niederrhein. Schon immer hat mich die Arbeit mit Menschen interessiert. Nach meinem Abitur auf der Waldorfschule bin ich nach Aachen gezogen und habe in Heerlen (NL) Ergotherapie (B.sc.) studiert. Nach kurzer Zeit im Berufsleben habe ich gemerkt, das möchte ich nicht mein Leben lang machen. Gleichwohl mir die Gespräche mit Klienten Spaß gemacht haben.

Nach meiner beruflichen Mini-Krise habe ich dann die Entscheidung getroffen, Prävention und Gesundheitspsychologie zu studieren (M.sc.). Nach Abschluss des Studiums ergab sich die Möglichkeit, in der Sozialpsychiatrie tätig zu werden und später auch eine leitende Rolle zu übernehmen. Schon immer hat mich die Selbstständigkeit gereizt und nach einigen persönlichen Krisen wurde diese Stimme immer lauter, so dass ich dann irgendwann die Entscheidung getroffen habe, diesen Schritt zu wagen.

Ich möchte Ihnen hier einen Einblick in einer meiner persönlichen Krisen geben. Nachdem mein Mann und ich die Entscheidung getroffen hatten, in die Kinderplanung einzusteigen, mussten wir sehr schnell feststellen, dass das Leben oft nicht so läuft, wie man sich das vorstellt. Zwei Jahre lang haben wir vergeblich versucht schwanger zu werden. Dann hat es endlich geklappt, doch wir haben es leider nach kurzer Zeit wieder gehen lassen müssen, da ich eine Fehlgeburt hatte. Danach haben wir es weitere zwei Jahre probiert, doch ich bin nicht wieder schwanger geworden. Wir haben dann die Entscheidung getroffen, eine künstliche Befruchtung durchführen zu lassen. Bisher war auch dies erfolglos.

Während der Kinderwunschreise habe ich oft an mir selbst gezweifelt. Von meiner Umwelt und meinen FreundInnen habe ich mich nicht verstanden gefühlt und Freundinnen, welche schwanger wurden, haben mich unheimlich getriggert. Gerade nach der Fehlgeburt war das besonders ausgeprägt und ich habe mich sehr alleine gefühlt. Sozial habe ich mich zurückgezogen. Regelmäßig habe ich gedacht, ich bin nicht gut genug oder mein Körper ist nicht gut genug. Ich habe an mir und meiner Weiblichkeit gezweifelt. Irgendwann habe ich dann angefangen, mich intensiver mit diesen Gefühlen zu beschäftigen. Ich habe mich in dieser Zeit viel mit mir selber beschäftigt. Ich habe viel über mich, meine Gefühle und Bedürfnisse gelernt und habe näher zu mir selbst gefunden. So kann ich heute sagen, dass ich dankbar für diese Erfahrung bin und sie mir die Chance gegeben hat, mich mit mir selbst zu beschäftigen und mir näher zu kommen.